Auswahl wirkungsvoller Reinigungsverfahren

Die Industrie-Reinigung ist neben der Instandhaltung eine bedeutsame Dienstleistung, die im Rahmen des Industrie-Services erbracht wird und die ein zunehmendes Interesse findet.
Eine qualifizierte Industriereinigung garantiert die notwendige allgemeine Sauberkeit industrieller Produktions- und Nebenanlagen und die zur optimalen Produktion notwendige technische Sauberkeit in den Produktions­anlagen.

Durch die Reinigung sinkt die Stör­anfälligkeit und es ergibt sich ein ungestörtes Zusammenwirken der Anlagen­bestandteile. Weiter wird die Anlagen­verfügbarkeit verlängert. Die entstehenden betriebs­wirtschaftlichen Vorteile sind beachtlich.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung der Reinigung sind Kenntnisse und Erfahrungen zur Entstehen von Fouling, zur Vermeidung von Verschmutzungen und zur Beseitigung von Verschmutzungen.
Ausgehend von der unterschiedlichen Art einer schmutz­tragenden Oberfläche oder eines Schmutz führenden Fluids und unter Berücksichtigung der Geometrie des vorliegenden Apparates, der Art und der Qualität des darauf oder darin vorliegenden Schmutzes werden Reinigungs­verfahren ausgewählt und angewendet, die mit möglichste geringem Aufwand das beste Reinigungs­ergebnis erzielen.

Kriterien zur Auswahl wirkungsvoller Reinigungsverfahren

Bei der Auswahl wirkungsvoller Reinigungsverfahren spielen eine Vielfalt weiterer Überlegungen eine Rolle. Das sind die Umwelt-Verträglichkeit, der Energie- und der Material­einsatz, der logistische Aufwand, der persönliche Einsatz und die Gefährdung von Personen und Sachen.

Horizontale Flächenreinigung mit einem speziellen Düsenaufsatz für schonendes Strahlen

(Bild: torbo ENGINEERING KEIZERS GmbH)

Gesamtkosten von erheblicher Bedeutung

Zusammenfassend sind die Gesamtkosten von erheblicher Bedeutung. Die Struktur der Kosten, bei Ausschluss einer eventuellen Verschleierung der Kosten bei der Abrechnung, kann Aufschluss darüber ergeben, welche Aufwändungen bei der Reinigung erhebliche Kosten verursachen und welche Einsparpotentiale sich ableiten lassen. 

Bei der Hochdruckreinigung besteht zum Beispiel eine Herausforderung die Kosten durch die Beeinflussung des Wasserverbrauchs, insbesondere weil Trinkwasser angewendet werden muss, aber auch durch den Einsatz anderer Reinigungsverfahren zu senken.
Neben Standardreinigungsverfahren, als solches ist beispielsweise das Hochdruckreinigungsverfahren anzusehen, werden spezielle Reinigungsverfahren eingesetzt, wie zum Beispiel qualifizierte mechanische Reinigungsverfahren, die auf die vorliegenden Bedingungen besser abgestimmt sind, die eine überlegene Reinigungsqualität gewährleisten und die weitere Vorteile bieten können.

Unterscheidung kontinuierliche und diskontinuierliche Reinigungsverfahren

Bei der Reinigung wird zwischen kontinuierlich und diskontinuierlich ausgeführten Verfahren unterschieden.
Eine kontinuierliche Reinigung ist an die Verfügbarkeit geeigneter Reinigungsverfahren und an produktionsbezogene Bedingungen gebunden. Eine Entscheidung darüber fällt, auch aus Gründen der Kosten für die Installation und den Einsatz einer solchen Reinigungstechnologie, zweckmäßigerweise im Zuge der Anlagenprojektierung.
Bei einer diskontinuierlichen Reinigung erfolgt die Durchführung nach Feststellung einer verminderten Anlagenleistung oder durch Messung einer erwartbaren massiven Verunreinigung. Wann eine Reinigung erfolgt ist von betriebswirtschaftlicher Relevanz.

Folgen durch Verschmutzung der Oberflächen und der Fluide auf die Produktionsergebnisse bzw. der Produktionsqualität bis hin zum Unfallrisiko

Im Betrieb können sich durch Verschmutzung der Oberflächen und der Fluide zunehmend negative Folgen ergeben. Bereits geringe Verschmutzungen können gravierend sein.
Es sind dabei nicht allein die Folgen zu betrachten, die sich für die Produktion ergeben können, dabei Reduzierung des Produktionsergebnisses und oder der Produktionsqualität. Die Verunreinigung von Arbeitsflächen kann zu einem erhöhten Unfallrisiko führen.

Messbarkeit der Qualität nach Industriereinigung

Auch im Bereich der Industriereinigung sollte das Reinigungsergebnis durch Messung bewertet werden. Die Qualität der Reinigung ist in der Regel durch Vergleich mit dem Ursprungszustand vor Verschmutzung durch Messungen feststellbar. Es gibt zwar oft Kriterien für die Qualität der Reinigung von Fluiden aber kaum definierte Kriterien für die Technische Sauberkeit nach einer Reinigung von industriellen Anlagen.

 Vertikale Flächenreinigung mit dem CUBE Magnetic Crawler

(Bild: OFTEC Oberflächentechnik GmbH)

Deutscher Industrie Reinigungs-Verband e.V. (DIRV)

Aufgaben und Zielsetzung DIRV

Vom DIRV werden die von der Industriereinigung berührten Akteure in 16 Arbeitsgruppen betreut. Das sind die Betreiber von Industrie­anlagen, Technik­anbieter, Dienstleister der Reinigungs­branche, Fach­verbände, fachliche und wissen­schaftliche Einrichtung und weitere.
Der DIRV hat sich das Ziel gesetzt, industrielle Reinigungs­arbeiten noch sicherer zu machen, für die Ausführenden Qualifizierungs­angebote zu entwickeln und die Automatisierung bzw. Mechanisierung soweit voranzutreiben, dass die Menschen welche Reinigungs­arbeiten durchführen entlastet werden und die allgemeine Gefährdung gemindert wird.

Sicherheits- und Effizienzvorteile automatisierter Verfahren bei produktierter Partnerschaft zwischen Auftragnehmer, Anlagenbetreibern und Herstellern der jeweiligen Technik

Die Sicherheits- und Effizienz­vorteile automatisierter Verfahren für die industrielle Reinigung führen dazu, dass diese schnell zum Standard werden. Eine produktive Partnerschaft zwischen Auftragnehmern, Anlagen­betreibern und Herstellern der jeweiligen Technik wird durch den DIRV organisiert.
Der DIRV hilft Anlagenbetreibern, die Vorteile der Einführung automatisierter Lösungen zu verstehen und industriellen Reinigungs­unternehmen dabei, ihre Effektivität durch den Einsatz von moderner und leistungsfähiger Reinigungs­technik zu verbessern.

Drei Hauptfelder werden vom DIRV gesehen. Das ist die Erhöhung der persönlichen Sicherheit im und beim Umgang mit Reinigungstechnik. Das ist weiter die Gewährleistung einer kontinuierlichen Weiterbildung aller von der Industriereinigung berührten Personen und die Organisation des Interessen­austausches zwischen den Interessierten.

Hochdruckwasserstrahl-Reinigungstechnik

Eine nach wie vor bevorzugt angewendete Reinigungs­technik ist die Hochdruckwasserstrahl-Reinigungs­technik. Das bedeutet, im DIRV ist der Umgang mit dieser Reinigungs­technik ebenfalls sehr vordergründig.
Die Vorteile und die Grenzen des Einsatzes anderer Reinigungsverfahren werden von den Mitgliedern der jeweiligen Arbeitsgruppen ebenfalls sorgfältig im Handbuch des DIRV und öffentlich vielfältig dargestellt.
Mechanische Reinigungs­verfahren bieten oft neben einer überlegenen Reinigungs­leistung gelegentlich Kosten- und Imagewirksame Vorteile.
Bereits in der Kleinteile-Reinigung langjährig erfolgreich eingesetzt, ist Ultraschall auch bei großen Industrie­geräten, wie zum Beispiel an Wärmeübertragern kompakter Konstruktion, wirkungsvoll handhabbar.
Ultraschall kann die Neigung zur Verschmutzung reduzieren und vorliegenden Schmutz überlegen von schmutz­tragenden Flächen lösen. Es wird jedoch gelegentlich übersehen, dass der durch Ultraschall von der Oberfläche abgelöste Schmutz auf der Fläche liegen bleibt. Nach der Ablösung muss der Schmutz deshalb durch andere Reinigungs­leistungen entfernt werden.

LinkedIn Informationsgruppen

In LinkedIn sind vier Gruppen eingerichtet, die Informationen zu Sachverhalten enthalten, welche die Industrie­reinigung betreffen.

© Hans-Jürgen Kastner 230503

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